So verblüffend und detailreich kann Malerei sein

Unbedingt anschauen: Trompe-I’oeil-Malerei von
Michael Lassel im Martin-von-Wagner-Museum

Würzburg (clap) – Ein wenig erinnert die Malerei von Michael Lassel an Salvador Dali, ein wenig an realistische Stillleben. Seine Bilder im Stil der TrompeI’oeil-Malerei bestechen aber vor allem durch ihre Exaktheit und phantastischen Verbindungen. Zu sehen ist eine repräsentative Auswahl der Werke von Michael Lassel seit heute, 18. Mai, im Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg in der Residenz. Michael Lassel ist durch sein malerisches Werk auch im Ausland als einer der bekanntesten deutschen Vertreter dieser Stilrichtung geschätzt. Lassels Karriere begann um 1980 mit Bildern in der Tradition der abstrakten Malerei. Ab 1989 hielt er sich jährlich in Paris auf und traf dort die Gruppe TrompeI’ceil/Realite um Pierre Gilou. Auf den stilistischen und inhaltlichen
Besonderheiten dieser Richtung aufbauend, entwickelte Lassel mit der Zeit seine individuelle Handschrift. Auf dem internationalen Kunstmarkt erfreuen sich seine fein gemalten Werke mit ihrer Der Glücksbringer delikaten Farbigkeit und ihrem oft witzigen Detailreichtum großer Beliebtheit und Nachfrage. Eröffnet wird die Ausstellung heute um 11 Uhr im Toscanasaal der Residenz. Professor Stefan Kummer, Leiter der Neueren Abteilung des WagnerMuseums, und der Kunstphilosoph Professor Carl Michael Hofbauer von der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, sprechen zur Einführung. Der Künstler selbst ist anwesend. „Michael Lassel – Sicht der Dinge“. Bis 7. September 2008 im Korridor der Graphischen Sammlung, Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg, Residenz, Südflügel. Öffnungszeiten: Di – Sa 10 13.30 Uhr und an folgenden Sonntagen: 1., 15., 29. Juni, 13., 27. Juli, 10., 24. August, 7. September jeweils von 10 bis 13.30 Uhr. Geschlossen am 22. Mai. www.lassel-michael.de Ein Trompe-I’oeil täuscht, wie der französische Name schon sagt, das Auge. Es ist ein illusionistisches Gemälde, bei dem versucht wird, Fotorealismus zu erzielen. Trompe-I’oeils täuschen Architekturen, Landschaften, Skulpturen vor. Die ältesten Beispiel sind aus Pompeji bekannt, in der Renaissance entwickelte sich der Stil und ging einher mit Entdeckung der Perspektive und den wissenschaftlichen Fortschritten im Bereich der Optik. Seit dem 14. und 15. Jahrhundert versuchte man als Scheinarchitektur vorzugsweise in Innenräu men künstliche Ausblicke durch vermeintliche Fenster und Kup peln zu schaffen, um die Räume optisch zu vergrößern.