„Nicht nur das Auge, ich täusche auch die Sinne“

Der wohl bedeutendste Trompe-l’œil-Maler unserer Zeit Michael Lassel wird 70

Nennt man den Namen Michael Lassel in unterschiedlichsten Kreisen, kann man ein allgemeines Nicken feststellen, denn viele, sehr viele Menschen, nah und fern, kennen den Maler Lassel und seine Bilder. In diesem Jahr feiert er seinen siebzigsten Geburtstag.

Michael Lassel wurde am 19. Dezember 1948 im nordsiebenbürgischen Ludwigsdorf geboren und lebt und arbeitet seit 1986 im fränkischen Fürth. Seine Popularität ist grenzenlos. Die bildende Kunst kennt im allgemeinen kaum Grenzen, deshalb hängen Lassels Bilder weltweit: im Bunkamura Museum of Art Tokyo, im Kunstmuseum Genf, Museum of Singapore, in der Tate Gallery London, um nur einige wenige Museen zu nennen. 2003 wurde er von der seit 1930 regelmäßig erscheinenden Berliner Zeitschrift Weltkunst als „der wohl bedeutendste Trompe-l’œil-Maler unserer Zeit“ bezeichnet. Ohne falsches Zeugnis abzulegen, könnte man behaupten, Michael Lassel sei der bedeutendste siebenbürgisch-sächsische Künstler.

Als Jugendlicher mit Talenten gesegnet, schwankte er zwischen der Geige und dem Pinsel. Es siegte die stille Kunst. Lassel studierte ab 1968 bis 1972 an der Kunstakademie Bukarest, u.a. bei Corneliu Baba. Gleich danach durfte er sein erworbenes Wissen an die Schüler der Bergschule in Schäßburg vermitteln. Als er wegen des Ausreiseantrags in die Bundesrepublik Unterrichtsverbot erhält, beschränkt er seine Tätigkeit auf die Grafik. 1986 erfolgt die Übersiedlung mit der Familie nach Deutschland.

Lassel begann in Rumänien zunächst abstrakt zu malen und wendete sich dann dem Surrealismus zu. In Deutschland erfolgte eine Neuorientierung. Ab 1988 reiste er regelmäßig nach Paris, wo er der Gruppe Trompe L’oeil-Réalité um Pierre Gilou beitrat und 1992 Mitglied des Pariser Herbstsalons wurde. Der Beitritt zu dieser Pariser Gruppe hat sein Schaffen nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich geprägt. Der Maler Michael Lassel hat somit seinen eigenen Stil gefunden, ein Stil, der ihn weltweit unverkennbar erscheinen lässt.

In einem Interview anlässlich seiner großen Ausstellung in der Tiny Griffon Gallery Nürnberg erzählte er 2015 Josef Balazs, welch unangenehmer Zufall in Paris zu seiner Popularität beigetragen habe. Aus dem Grand Palais in Paris hat man ausgerechnet sein Bild gestohlen. Interpol ermittelte, das Fernsehen berichtete. Parallelen wurden hergestellt, „vorher die Mona Lisa und jetzt mein Bild“, sagt lachend Michael Lassel, „diese Geschichte wird nie aussterben, ich werde immer wieder auf sie angesprochen“.

Seine Phantasie ist überbordend. Darauf angesprochen, sagt Lassel, er habe seine Mutter sehr früh verloren, was einen großen Einschnitt in seinem Leben bedeutete. Er meint: „Durch die Vereinsamung hat sich ein anderer Teil in mir bereichert, nämlich die Phantasie und mein Innenleben. Das führte direkt zu meiner Kunst“. Malerei als Rückzugsort. Seine Vorstellungskraft erfand neue Welten, in denen barocke Bilder in ungewöhnlichen Kombinationen zu neuen Realitäten finden. Lassel meint: „Der Dialog mit den alten Meistern gibt meinem künstlerischen Ausdruck neues Leben, eine Idee, ein Gedanke wird fortgetragen“.

Was bedeutet eigentlich der Begriff Trompe-l’œil? Ein Trompe-l’œil ist eine illusionistische Malerei, die mittels ¬perspektivischer Darstellung Dreidimensionalität vortäuscht. Aus dem Französischen übersetzt, bedeutet es „trügerischer Schein“ oder sogar „Augentäuschung“. Gefragt, inwieweit er ein Täuscher sei, antwortet Lassel: „Ich täusche nicht nur das Auge, ich täusche auch die Sinne. Ich will die Welt etwas akzentuierter darstellen. Die Wahrnehmung ist bei einem Künstler ganz anders. Die Gesetzmäßigkeit des Lichtes und des Schattens beschäftigt mich“. Die Faszination seiner Malerei besteht darin, dass er das, was jeder kennt, sehr oft Objekte des Alltags, in eine surreale Nachbarschaft stellt. Er vertauscht die vertrauten Kategorien und Wirklichkeitsbereiche.

Weltweit wurden seine Bilder in ungezählten Gruppenausstellungen gezeigt, aber auch in vielen Einzelausstellungen bewundert, so 1991 in Nürnberg, 1997 in New York in der Galerie Montserrat, um hier nur einige von vielen zu nennen. Als späte Anerkennung widmete ihm die „European Art Gallery“ in Bukarest im Dezember 2010 bis März 2011 eine große Retrospektive.

Einen aktuellen Höhepunkt bildete die Einzelausstellung „Barockkolloquium“ im Brukenthalmuseum in Hermannstadt. Dass 200 Kunstinteressierte zur Vernissage am 4. August 2017 gekommen waren, verblüffte auch den Generaldirektor des Brukenthalmuseums, Prof. Dr. Sabin Adrian Luca. Er meinte, diese Ausstellung sei eine der besten, die das Museum bisher gezeigt habe.

Die vielen Erfolge machten den Künstler Michael Lassel nachdenklich. Er schrieb in einer Mail: „Voriges Jahr, anlässlich der Ausstellung in Hermannstadt, wurde mir klar, ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück auf mein Leben in Rumänien: Melancholie für die Menschen, die ich zurückgelassen habe, Nostalgie für die Zeiten, die vergangen sind, aber große Dankbarkeit für die wunderbaren Möglichkeiten, die ich hatte. Ergo beschloss ich als Dankesgeste und Ausdruck meiner Wertschätzung, dem Brukenthal Nationalmuseum aus Hermannstadt eine Schenkung zu machen. Die feierliche Übergabe des Gemäldes fand am Dienstag, 9. Oktober, im Brukenthalmuseum statt“. Sowohl die rumänische als auch die deutsche Presse berichteten über das geschenkte Bild, das einen Wert von 25000 Euro hat.

Die alte biblische Weisheit „Geben ist seliger denn Nehmen!“ beherzigen nur große Geister, die in ihrem Leben Höhen und Tiefen erlebt haben. Michael Lassel gehört zu ihnen.

Am 19. Dezember feiert Michael Lassel seinen 70. Geburtstag! Wir wünschen ihm: Ad multos annos!

Josef Balazs

Siebenbürghische Zeitung 19. Dezember 2018

Eine Welt jenseits der Realität

Michael Lassel führt seine Szenerien bis ins kleinste Detail mit bewundernswerter Akkuratesse aus – zu studieren bei ArtAffair in Regensburg:

Regensburg. „Der wohl bedeutendste Trompe l’oeil-Maler unserer Zeit“, schreibt „Weltkunst“, die Zeitschrift für Kunst und Antiquitäten. Das klingt wie in Stein gemeißelt. „Was ist Trompe l’oeil?“ ruft bei der Michael-Lassel-Vernissage in der Galerie ArtAffair jemand ungeniert dazwischen, der mit dem Begriff offenbar nichts anzufangen weiß. Und Lassel antwortet genauso prompt: „Augentäuscherei!“

Man denkt dabei an antike Anekdoten, die von Malern handeln, deren Bilder der Realität so täuschend ähnelten, dass Vögel nach den Trauben auf der Leinwand pickten. Kann das Michael Lassel passieren? Natürlich nicht. Denn Lassel ist, wenn man den Begriff ernst nimmt, alles, nur kein Trompe l’oeil-Maler. Die Szenerien, die er Bild für Bild entwirft, sind zwar bis ins kleinste Detail mit bewundernswerter Akkuratesse ausgeführt, aber niemand käme auf die Idee, sie für real zu halten. Alles, was Lassel zeigt, gibt es so in der wirklichen Welt nicht. Es ist, um einen vertrauten Begriff zu verwenden, surreal. Lassel ist ein Maler in der Tradition eines Dali oder Max Ernst, ohne dass man ihn mit den beiden verwechseln könnte. Galerist Karl Friedrich Krause nennt dafür einen Grund, der seinem Faible für das Handwerk entspricht: Dalis Bilder seien viel flüchtiger, mit weniger Sorgfalt gemalt. Das stimmt. Das Altmeisterliche, das Lassels Arbeiten auszeichnet, sucht man bei den Surrealisten vergebens. Ihre Bilder sind, verglichen mit denen Lassels, Skizzen, rasche Notate.

Verengten Weltbegriff aufsprengen

Das führt zum ersten Lassel-Paradox: dass er nämlich das, was immer nur für einen Augenblick aufblitzt – die Bildwelten des Traums und des Unbewussten – so malt, als sei es für die Ewigkeit. Alles Vergängliche wird bei ihm sofort mythisch. Die Faszination seiner Malerei besteht darin, dass er das, was jeder kennt, aber eben nur verwischt, flüchtig, als unerschütterliche Para-Realität vorführt. Insofern ist Michael Lassel dann vielleicht doch ein Trompe l’oeil-Maler: weil er die vertrauten Kategorien und Wirklichkeitsbereiche vertauscht; weil er das fantastisch ausstaffierte Innen zum festen Bestand des Außen macht. Lassels Bilder treffen den Geschmack derer, die sich auch in der Literatur und im Film von Fantasy-Welten verzaubern lassen. Das sind derzeit sehr viele.

Wenn man aber Lassel als Künstler ernst nimmt – und das geht nur, wenn man aufhört, ihn immerzu nur als Handwerker zu feiern –, dann muss man sich die Frage stellen, was seine Bilder von der Welt und von uns zeigen. Es ist die Frage, die schon den Surrealisten gestellt wurde. Die Antwort hieß damals, dass uns die Bilder dabei helfen, den verengten Rationalitäts- und Weltbegriff aufzusprengen. Die surrealistischen Künstler taten, mit anderen Worten, genau das, was auch die Psychoanalytiker, die Traumdeuter, die Mythenforscher, all die Sammler des Abseitigen und die Erkunder des „Heiligen im Alltagsleben“ unternahmen.

Ein Turm aus Schuhsohlen

Spürt man auch bei Lassel diesen subversiven Impuls? Eher nicht. Seine Arbeiten sind streng, in der Komposition, auch im Detail, aber gerade dadurch vor Überraschungen gefeit. Lassel will nicht die Realität aufsprengen oder erweitern, es reicht ihm, sie auf ganz eigene Weise zu beschreiben und zu interpretieren. Selbst dort, wo er vordergründig kritisch ist, wenn es etwa ums Geld geht, zeigt er nur das, was alle sagen.
Rätselhafter ist da schon sein Gemälde „Turm zu Babel“. Es besteht weitgehend aus aufeinandergeschichteten Schuhpaaren, von denen man nur die Sohlen sieht, aus alten Porträts, die an der Spitze auf den Schuhen ruhen, und aus unordentlich verstreuten Schriftrollen rund um den Turm. Da hört, was ein Kompliment für jedes Bild ist, das Fragen nicht so rasch auf. Was ist, wofür steht überhaupt Babel, wenn man sich mit der schlichten Auskunft: für die menschliche Hybris nicht so ohne weiteres zufrieden gibt? Warum zeigt sich die legendäre Sprachverwirrung ausgerechnet in der Differenz der Schuhsohlen? Und welche Funktion haben Schriftrollen, wenn doch die Kommunikation gerade zusammenbricht?

Das Bild als Ort des Transfers

An diesem Bild lässt sich zeigen, was Kunst im besten Fall leistet. Jedes Bild ist Archiv und Repertoire, verkörpert den historisch belehrten Möglichkeitssinn. Es ist der Ort des Transfers, bezeichnet also die Berührung und den „Tausch“ der Realitäten. Und es ist Sammelstelle, weil es nicht nur Wahrnehmungen verdichtet und koppelt, sondern jedes sinnliche Detail gefühlshaft auflädt. Kein anderes Genre der Malerei ist so metaphorisch, so sehr Sinn in Aktion wie der Surrealismus. Lassels Kunst, könnte man sagen, ist eine der Aufladung von Realität(en).

Die Ausstellung ist bis 18. Oktober in der Galerie Art Affair in Regensburg (Neue-Waag-Gasse) zu sehen.

Von Helmut Hein
Mittelbayerische
Artikel vom 29.09.2014

Michael Lassel: „În arta, ca si în viata, numai pestii morti sunt dusi de val”

Este primul şi singurul pictor român expus la British Museum şi a devenit celebru după ce Bundesbank i-a folosit un tablou într-o campanie de marketing

Al doilea artist de mare cotă internaţională preluat de Radu Boroianu în proiectele sale de la European Art Gallery este Michael Lassel, a cărui expoziţie încă este deschisă (până pe 25 martie) la sediul firmei de pe Str. Regia Maria.
Artistul s-a născut în 1948 în comuna Logig, judeţul Mureş, iar din 1986 locuieşte şi lucrează în Germania. Este singurul artist român care a expus vreodată la British Museum şi, de asemenea, singurul român căruia i s-a furat un tablou la o mare expoziţie din Paris.
Ca şi Nicolae Maniu, Lassel a fost curatoriat destul de mulţi ani de Gilles Dyan, prin Opera Gallery. La un moment dat, s-a simţit stânjenit totuşi de comisionul de vânzare foarte mare perceput de acesta (60%) şi a acceptat oferta făcută de Charles Saatchi (unul dintre cei doi fraţi care au fondat Saatchi & Saatchi). De atunci, adică după anul 2000, este promovat şi vândut prin Saatchi Gallery. Ascensiunea fulminantă a lui Lassel s-a declanşat în momentul în care Bundesbank i-a cerut voie să folosească, în campania de marketing privind trecerea de la marca germană la euro (în 1996), imaginea din tabloul său „Bancher în înalta societate”. În acest moment, Michael Lassel este considerat “Dali al Germaniei”.

De la Baba la flamanzi

“Lassel a făcut artele plastice în Bucureşti, în 1972 – relatează Radu Boroianu -, fiind unul dintre puţinii elevi ai lui Baba invitaţi de acesta în atelierul lui şi unul dintre şi mai puţinii care au rezistat mai mult de un an lângă acesta. Un altul a fost Henri Mavrodin… Iar ceea ce a învăţat Lassel de la Baba n-a fost nici desenul, nici stilul de a picta din cuţit, nici cine ştie ce alte secrete tehnice… S-a contaminat, pur şi simplu, de patima pentru flamanzi şi olandezi, ceea ce i-a influenţat definitiv stilul. Ajuns în Germania, în 1986, a fost invitat destul de repede, prin 1988, să expună la Salonul de Toamnă de la Paris.
Din clipa aceea o rupe total cu ce pictase până atunci şi îmbrăţişează maniera <trompe l’oeil>, care îi aduce celebritatea. Nu degeaba Charles Saatchi îl consideră cel mai mare trompe l’oeil-ist contemporan.
Michael Lassel este unicat nu numai prin performanţă, ci şi prin unele întâmplări din traseul carierei sale. Astfel, primul tablou furat, din istoria Grande Palais-ului, a fost o lucrare de Michael Lassel. S-a întâmplat în 1995, la Salonul de Primăvară. Iar în 2008-2009, când British Museum a organizat o mare expoziţie tematică, având titlul <Babylon – Myth and Reality>, singura lucrare a unui contemporan prezentată aici a fost lucrarea lui Lassel intitulată <Turnul Babel>”.

„Doar stăpânirea tehnicii maeştrilor vechi nu atestă calitatea în artă” 
Am aflat de la Radu Boroianu că Lassel lucrează chiar şi patru luni şi jumătate pentru realizarea unui tablou foarte elaborat. Iar valoarea lucrărilor sale vine din transfigurarea prin compoziţie. Lassel este, ca şi Maniu, o ilustrare fastuoasă a disciplinei şi rigorii care susţin viziunea prin instrumentele profesiei. Opera lor reprezintă chiar o demonstraţie în acest sens. Rezultatul este uluitor. „Pentru a rămâne bun, mă străduiesc să devin din ce în ce mai bun”, spune el.

Aşa cum era de aşteptat, maturizarea pieţei de artă a dus la crearea unei structuri care să ordoneze statutul obiectului de artă în raport cu cei care-i determină mişcarea în spaţiul…

SĂPTĂMANA FINANCIARĂ: Unde vă situaţi în raport cu şcoala românească de pictură?
MICHAEL LASSEL: Un artist este produsul timpului şi al împrejurărilor, plus toate imponderabilităţile propriei personalităţi. Şcoala românească m-a înarmat cu ustensilele necesare expediţiei în căutarea de sine în viaţă, precum şi în pictura mea. Continuitate prin schimbare este forma de integrare a moştenirii pe care un artist ajuns la maturitate o riscă în căutarea noii sale identităţi.

SFin: V-aţi apropiat de pictura europeană înfruntând-o sau încadrându-vă în nişte tendinţe?
M.L.: În artă, ca şi în viaţă, numai peştii morţi sunt duşi de val. Cine se lasă ispitit de „isme” şi mode, în loc să înoate împotriva curentului, riscând un drum în sigurătate, va pierde ocazia de a ajunge singular, unic.

SFin: Întoarcerea la precizia şi rafinamentul picturii flamande este, în cazul dumneavoastră, argumentul succesului?
M.L.: Doar stăpânirea tehnicii maeştrilor vechi nu atestă calitatea în artă. Dar ce este calitatea în artă? Pentru unii este o chestiune de gust, considerând drept artă tot ceea ce le place. Alţii consideră artă doar ce este expus în muzee şi nu puţini cred că ideea de calitate în artă nici nu poate fi definită. Totuşi există indicii că şi în vremuri inflaţioniste directorii de muzee, galeriştii sau curatorii au la îndemână un catalog strict de caracteristici în selectarea exponatelor. Independenţa şi noutatea, inventivitatea şi originalitatea, inovaţia şi constanţa m-au însoţit continuu în dezvoltarea consecventă a ideilor artistice.


SFin: O întrebare pe care i-am adresat-o şi lui Nicolae Maniu: există vreun raport între preţul şi valoarea unei opere de artă
M.L.: Participarea artistului la circuitul economic este semnul evident că vocea sa este auzită, este o cotare valorică a mesajului său artistic şi exprimă, în acelaşi timp, acceptul societăţii. De această realitate este conştient fiecare artist. În acelaşi timp însă, creaţia este pentru artist o proprietate intelectuală, şi nu o marfă, este propria sa atitudine, care nu este falsă doar prin faptul că majoritatea o refuză. Lansarea produsului artistic este preluată de galerişti, ale căror pricepere, renume şi rang sunt hotărâtoare pentru cariera unui artist, pentru cotaţia sa pe piaţa internaţională.

SFin: Cum se manifestă, concret, acceptul societăţii în privinţa unei lucrări sau a unui artist?
M.L.: După lansarea lor în caruselul comerţului de artă, lucrările sunt ca un râu în drumul de la izvor până la vărsarea în mare: însemnătatea şi valoarea le cresc proporţional cu numărul celor avizi să le posede. Cererea şi oferta reglementează şi preţurile pe piaţa artei. Arta a preluat în societatea noastră modernă rolul relicvelor din biserică, al piperului în mâncare sau al hainelor de mătase. Arta indică statutul elitelor sociale, iar un simbol de bunăstare care poate fi achiziţionat de oricine îşi pierde repede farmecul. Multe lucrări se vând prin auzite şi nu în primul rând după ce au fost văzute. S-ar putea spune că, uneori, renumele generează preţul, acesta fiind mai important decât obiectul de artă în sine.

SFin: Sunteţi supranumit “Dali al Germaniei”. În ce măsură vă defineşte această formulă?
M.L.: În măsura în care reuşesc să transpun viziunea mea despre lume în creaţia mea artistică. Creaţia lui Dali stă sub influenţa preocupării sale legate de Freud şi teoria relativităţii. Ajutat de uimitoarea sa tehnică artistică, a reuşit să-şi transfere filozofia, prin imagini convingătoare, pe pânză. Lumea de azi este confruntată însă cu alte probleme. Inovaţiile tehnice din ultimul timp, modalităţile tot mai rafinate de reproducere a realităţii fac ca aceasta să devină tot mai palpabilă, apropierea de ea culminând în lumea virtuală. Realizarea unui spaţiu în trompe-l’oeil înseamnă îmbinarea armonioasă a spaţiului virtual cu cel real. Imaginea obţinută trebuie să ofere un echilibru între inducere în eroare şi relevaţie, între deghizare şi demascare.

SFin: Ce v-a determinat să acceptaţi proietul dlui Radu Boroianu din cadrul European Art Gallery?
M.L.: Domnul Boroianu este un om de vastă cultură şi înzestrat cu un deosebit talent retoric. Domnia-sa mi-a câştigat respectul prin realizările deja avute şi m-a cucerit prin viziunile sale de viitor pentru promovarea artei româneşti din ţară şi diaspora în circuitul naţional şi internaţional.

Michael Lassel: „Faptul că mi s-a furat un tablou nu mă flatează. Un furt rămâne un act criminal”
„Lucrarea intitulată <Aeon> mi-a fost furată la Paris pe data de 6 aprilie 1995, în ajunul vernisajului din cadrul Salonului <Comparaisons>. După elaborarea planului de prezentare a exponatelor, comisia s-a retras într-o pauză, lăsând, ca de obicei, lucrările pe podea, rezemate de perete, la locul unde urmau să fie agăţate ulterior. În protocolul poliţiei este consemnat că, la ieşirea din expoziţie, unul dintre membrii comisiei observase un bărbat între 30-35 de ani, care contempla, îngenuncheat în faţa tabloului, lucrarea. La întoarcerea din pauză s-a constatat dispariţia picturii. Este greu de crezut ca în Paris, unde zilnic se vernisează nenumărate expoziţii, cineva se rătăceşte într-o expoziţie şi, fascinat de una din cele 621 de lucrări aflate acolo, se hotărăşte spontan să o ia acasă tocmai pe cea a lui Lassel. Timpul ales (pauza), siguranţa de sine cu care a pătruns în sală, deşi acolo se mai aflau organizatorii, denotă că omul era un insider. Ştiind cât timp are la dispoziţie, având cu el ustensilele necesare, a reuşit să scoată tabloul din ramă, fără a-l deteriora. Chiar şi pânza a dat-o jos prin muncă meticuloasă, scoţând-o cui cu cui din şasiu, fără a o sfâşia, lăsând la locul faptei şi şasiul, şi rama, ambele nevătămate. Deşi chiar din aceeaşi seară furtul a fost făcut public, lucrarea fiind arătată pe toate canalele de televiziune franceze, ea nu a fost nici astăzi recuperată. După atâta popularitate, prada va fi greu de vândut. Datele tabloului sunt de mult în reţeaua de informaţii a Interpolului, precum şi a comerţului cu artă. A fost un jaf spectaculos prin simplitatea şi eficienţa sa, lăsând în urmă multe întrebări. Ideea că cineva riscă atât de mult pentru a poseda o lucrare de artă mă înspăimântă. Motivaţia ce se ascunde în spatele unui furt de artă nu mă interesează, nu mă impresionează şi nu mă flatează: un furt rămâne un act criminal, iar hoţul nu este, ca în filme, un gentelmann, ci un tâlhar josnic. După această experienţă, înţeleg trauma părinţilor cărora li s-a răpit copilul, incertitudinea cu care trebuie să trăieşti mai departe: mai trăieşte sau este mort? Gândul că doar lucrări preţioase se fură nu mă consolează deloc. E ca şi cum ai spune unui părinte căruia i-a murit copilul că sufletul acestuia se afla acum în Rai”. 

Ein malerischer Kosmos aus Stillleben

Ölgemälde von Michael Lassel in der European Art Gallery in Bukarest

Von Dr. Markus Fischer

Nach einer Anekdote, die der römische Gelehrte Plinius der Ältere in seiner „Naturgeschichte“ überliefert, gerieten einst die berühmten griechischen Künstler Zeuxis und Parrhasios darüber in Streit, welcher von ihnen am besten, d. h. am naturgetreuesten malen könne. Um zu entscheiden, wem von beiden der Vorrang gebühre, verständigte man sich darauf, dass jeder ein Bild mit Trauben anfertigen solle.

Als am Tag der Entscheidung dann Zeuxis sein Bild zeigte, waren die Trauben darauf so täuschend echt gemalt, dass Vögel darauf zuflogen und an ihnen zu picken begannen. Sich bereits als Sieger wähnend, bat Zeuxis seinen Kontrahenten, er möge jetzt seinerseits den Vorhang vor seinem Bild beiseite schieben und endlich auch sein eigenes Traubenbild enthüllen. Doch plötzlich fiel es Zeuxis wie Schuppen von den Augen und er musste mit einem Schlag seine Niederlage eingestehen: Parrhasios hatte nämlich den Bildvorhang gemalt, und zwar so täuschend echt, dass sogar ein Mensch, noch dazu ein Künstler, ihn für einen realen und nicht nur für einen gemalten Vorhang gehalten hatte, für die reine Wirklichkeit und nicht für das bloße Abbild.

Was diese beiden Maler der antiken Anekdote verbindet, ist ihre gemeinsame Kunstauffassung: Kunst ist nach ihrem Verständnis perfekte Nachahmung der Natur, Erzeugung von Illusion, Spiel mit dem Schein, Augentäuschung, Trompe-l’œil, wie der französische Ausdruck dafür lautet, der sich in der Kunstwissenschaft als Fachausdruck für diesen Malstil eingebürgert hat. Michael Lassel, von dem derzeit und noch bis Ende März 33 Ölgemälde in der Bukarester European Art Gallery zu bewundern sind, gehört einer modernen Variante jener Künstlerbewegung an, die die alte Tradition der Trompe-l’œilMalerei in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder aufleben ließ.

Nach dem Gründer Henri Cadiou und dessen Sohn Pierre Gilou stehen heute Künstler wie Guy-Christian Canat, Richard Gautier oder Daniel Solnon in der Tradition jener Malerschule „Trompe-l’œil de chevalet“. Zu ihnen zählt auch Michael Lassel, der 1948 im siebenbürgischen Ludwigsdorf/Logig geboren wurde, 1968 bis 1972 an der Bukarester Kunstakademie studierte, 1986 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte, wo er seitdem in Fürth als freischaffender Kunstmaler tätig ist und sich nicht nur regional und bundesweit, sondern inzwischen auch international einen Namen gemacht hat.

Michael Lassels Kunst geht freilich in der perfekten Handhabung der malerischen Mittel nicht auf, sein Trompe-l’œil wird nicht zum Selbstzweck, wenngleich das Spiel mit der Illusion ein Charakteristikum seines künstlerischen Schaffens darstellt. So rätselt man bei der Betrachtung seiner Gemälde zum Beispiel, ob die Maserung eines Holzbrettes von der Naturbelassenheit des Materials herrührt oder ob der Maler das Stück Natur durch seine Kunst nur als solches zur Erscheinung bringt, oder man fragt sich verblüfft, ob der Fetzen rohe Leinwand, der am Rahmen eines Gemäldes herausquillt, echt ist oder nur gemalt. Doch dieses Changieren zwischen Schein und Sein, dieses Vexierspiel zwischen verschiedenen Perspektiven, ist gleichsam nur ein Propädeutikum für die Kunsterfahrung, die Lassels Werke mit ihren geradezu klassisch zu nennenden Bildkompositionen eröffnen.

Die malerischen Motive, die Lassel in seinen Gemälden mit bemerkenswerter Rekurrenz verwendet, entstammen der Stillleben-Tradition, insbesondere dem Vanitas-Stillleben des Barock. Man sieht Bücher, Musikinstrumente, Münzen, Spielkarten, Marionetten, Uhren, Brillen, Ruinen, Büsten, Skulpturen, Siegel und Medaillons, die auf die Vergänglichkeit alles Irdischen, die Unbeständigkeit der menschlichen Existenz, die Nichtigkeit von Macht und Ruhm sowie auf die Eitelkeit vergangener Größe hindeuten. Ergänzt werden diese barocken Vanitas-Motive durch moderne Symbole der Vergänglichkeit wie vergilbte Briefe, alte Postkarten, verblasste Fotos, veraltete Geldscheine und Antiquitäten aller Art, nicht zuletzt auch durch eine Seifenblase, wie Lassel sie in seinem Ölgemälde „Seifenoper“ (1996) genial gemalt hat: Aus einem Bild im Bild, das aber auch einen Spiegel darstellen könnte, blickt einem das Porträt eines Mannes entgegen, der mit Hilfe seines Atems und eines Halmes eine Seifenblase geformt hat, in der sich das Atelier und der porträtierende Künstler selbst spiegeln.

Überhaupt ist die sphärisch gekrümmte spiegelnde Oberfläche, wie wir sie etwa aus dem barocken „Stillleben mit Glaskugel“ (1625) von Pieter Claesz kennen, ein häufig wiederkehrendes Motiv in den Gemälden Michael Lassels, so etwa in dem programmatischen Bild „Sphäre“ (2008), in dem sich das Innere eines gotischen Domes in einer Glaskugel widerspiegelt, die dort auf einer aufgeschlagenen Bibel ruht. Aber auch in den geschwungenen Rändern von Glasvasen, in Gläsern von Brillen und Pokalen, im blanken Metall der Schalltrichter von Trompeten und anderen Musikinstrumenten, in allem, was spiegelt und reflektiert, lässt Lassel seine grandiose Malkunst aufblitzen.

Der Vereinzelung von Gegenständen, welche gemeinhin in einem Stillleben scheinbar wahllos präsentiert werden, wirkt in Lassels Gemälden ein geradezu strenger Wille zur Komposition entgegen, der sich nicht selten in der malerischen Realisation architektonischer Phantasien manifestiert: Aus alten Büchern und Manuskripten baut Lassel ein „Pantheon“ (2007), bei dem Folianten zu Architraven werden und zusammengerollte Buchseiten zu Giebelvoluten; aus Flöten, Hörnern und anderen Blasinstrumenten werden „Dom I“ (2005) und „Dom II“ (2007/08) errichtet; die nach außen gekehrten Sohlen von Schuhpaaren formen nach Brueghels Vorbild den „Turm zu Babel“ (2001), der sogar schon im British Museum in London gezeigt wurde; der simultane „Bau und Verfall der Kathedrale“ (2003) lässt sich in der Ausstellung ebenso bewundern wie „Die große Kuppel“ (2001), das „Stillleben mit Arkaden“ (2005) oder die „Aedicula“ (2003), die aus einem Altartriptychon, Miniaturbüsten und einer Lupe geformt ist, in deren spiegelnder Fläche sich wiederum ein Bild des ganzen Raumes fängt.

Die an alte Meister gemahnenden Ölgemälde Michael Lassels sind ein Kosmos, der den Betrachter zunächst durch die Fülle seiner Details überwältigt, der ihm aber zugleich durch seine kompositorische Strukturiertheit und seine motivische Kohärenz ein Mittel an die Hand und ans Auge gibt, diesen Kosmos zu entschlüsseln und lesen zu lernen, in ihn einzutreten und allmählich mit ihm vertraut zu werden. Wer diesen Annäherungsprozess an die Kunst Michael Lassels über das Ende der Bukarester Ausstellung hinaus verlängern möchte, kann dies über die vorzügliche Homepage des Malers (http://www.lassel-michael.de) tun, über die man sich fast alle der in Bukarest gezeigten Gemälde, teilweise sogar mit Zoom-Effekt, ansehen kann. Sämtliche der in der Bukarester European Art Gallery (Bulevardul Regina Maria 18, nahe der Pia]a Unirii) gezeigten Bilder können außerdem käuflich erworben werden. Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 19.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
Ein malerischer Kosmos aus Stillleben Ölgemälde von Michael Lassel in der European Art Gallery in Bukarest Von Dr. Markus Fischer

Nach einer Anekdote, die der römische Gelehrte Plinius der Ältere in seiner „Naturgeschichte“ überliefert, gerieten einst die berühmten griechischen Künstler Zeuxis und Parrhasios darüber in Streit, welcher von ihnen am besten, d. h. am naturgetreuesten malen könne. Um zu entscheiden, wem von beiden der Vorrang gebühre, verständigte man sich darauf, dass jeder ein Bild mit Trauben anfertigen solle.

Als am Tag der Entscheidung dann Zeuxis sein Bild zeigte, waren die Trauben darauf so täuschend echt gemalt, dass Vögel darauf zuflogen und an ihnen zu picken begannen. Sich bereits als Sieger wähnend, bat Zeuxis seinen Kontrahenten, er möge jetzt seinerseits den Vorhang vor seinem Bild beiseite schieben und endlich auch sein eigenes Traubenbild enthüllen. Doch plötzlich fiel es Zeuxis wie Schuppen von den Augen und er musste mit einem Schlag seine Niederlage eingestehen: Parrhasios hatte nämlich den Bildvorhang gemalt, und zwar so täuschend echt, dass sogar ein Mensch, noch dazu ein Künstler, ihn für einen realen und nicht nur für einen gemalten Vorhang gehalten hatte, für die reine Wirklichkeit und nicht für das bloße Abbild.

Was diese beiden Maler der antiken Anekdote verbindet, ist ihre gemeinsame Kunstauffassung: Kunst ist nach ihrem Verständnis perfekte Nachahmung der Natur, Erzeugung von Illusion, Spiel mit dem Schein, Augentäuschung, Trompe-l’œil, wie der französische Ausdruck dafür lautet, der sich in der Kunstwissenschaft als Fachausdruck für diesen Malstil eingebürgert hat. Michael Lassel, von dem derzeit und noch bis Ende März 33 Ölgemälde in der Bukarester European Art Gallery zu bewundern sind, gehört einer modernen Variante jener Künstlerbewegung an, die die alte Tradition der Trompe-l’œilMalerei in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder aufleben ließ.

Nach dem Gründer Henri Cadiou und dessen Sohn Pierre Gilou stehen heute Künstler wie Guy-Christian Canat, Richard Gautier oder Daniel Solnon in der Tradition jener Malerschule „Trompe-l’œil de chevalet“. Zu ihnen zählt auch Michael Lassel, der 1948 im siebenbürgischen Ludwigsdorf/Logig geboren wurde, 1968 bis 1972 an der Bukarester Kunstakademie studierte, 1986 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte, wo er seitdem in Fürth als freischaffender Kunstmaler tätig ist und sich nicht nur regional und bundesweit, sondern inzwischen auch international einen Namen gemacht hat.

Michael Lassels Kunst geht freilich in der perfekten Handhabung der malerischen Mittel nicht auf, sein Trompe-l’œil wird nicht zum Selbstzweck, wenngleich das Spiel mit der Illusion ein Charakteristikum seines künstlerischen Schaffens darstellt. So rätselt man bei der Betrachtung seiner Gemälde zum Beispiel, ob die Maserung eines Holzbrettes von der Naturbelassenheit des Materials herrührt oder ob der Maler das Stück Natur durch seine Kunst nur als solches zur Erscheinung bringt, oder man fragt sich verblüfft, ob der Fetzen rohe Leinwand, der am Rahmen eines Gemäldes herausquillt, echt ist oder nur gemalt. Doch dieses Changieren zwischen Schein und Sein, dieses Vexierspiel zwischen verschiedenen Perspektiven, ist gleichsam nur ein Propädeutikum für die Kunsterfahrung, die Lassels Werke mit ihren geradezu klassisch zu nennenden Bildkompositionen eröffnen.

Die malerischen Motive, die Lassel in seinen Gemälden mit bemerkenswerter Rekurrenz verwendet, entstammen der Stillleben-Tradition, insbesondere dem Vanitas-Stillleben des Barock. Man sieht Bücher, Musikinstrumente, Münzen, Spielkarten, Marionetten, Uhren, Brillen, Ruinen, Büsten, Skulpturen, Siegel und Medaillons, die auf die Vergänglichkeit alles Irdischen, die Unbeständigkeit der menschlichen Existenz, die Nichtigkeit von Macht und Ruhm sowie auf die Eitelkeit vergangener Größe hindeuten. Ergänzt werden diese barocken Vanitas-Motive durch moderne Symbole der Vergänglichkeit wie vergilbte Briefe, alte Postkarten, verblasste Fotos, veraltete Geldscheine und Antiquitäten aller Art, nicht zuletzt auch durch eine Seifenblase, wie Lassel sie in seinem Ölgemälde „Seifenoper“ (1996) genial gemalt hat: Aus einem Bild im Bild, das aber auch einen Spiegel darstellen könnte, blickt einem das Porträt eines Mannes entgegen, der mit Hilfe seines Atems und eines Halmes eine Seifenblase geformt hat, in der sich das Atelier und der porträtierende Künstler selbst spiegeln.

Überhaupt ist die sphärisch gekrümmte spiegelnde Oberfläche, wie wir sie etwa aus dem barocken „Stillleben mit Glaskugel“ (1625) von Pieter Claesz kennen, ein häufig wiederkehrendes Motiv in den Gemälden Michael Lassels, so etwa in dem programmatischen Bild „Sphäre“ (2008), in dem sich das Innere eines gotischen Domes in einer Glaskugel widerspiegelt, die dort auf einer aufgeschlagenen Bibel ruht. Aber auch in den geschwungenen Rändern von Glasvasen, in Gläsern von Brillen und Pokalen, im blanken Metall der Schalltrichter von Trompeten und anderen Musikinstrumenten, in allem, was spiegelt und reflektiert, lässt Lassel seine grandiose Malkunst aufblitzen.

Der Vereinzelung von Gegenständen, welche gemeinhin in einem Stillleben scheinbar wahllos präsentiert werden, wirkt in Lassels Gemälden ein geradezu strenger Wille zur Komposition entgegen, der sich nicht selten in der malerischen Realisation architektonischer Phantasien manifestiert: Aus alten Büchern und Manuskripten baut Lassel ein „Pantheon“ (2007), bei dem Folianten zu Architraven werden und zusammengerollte Buchseiten zu Giebelvoluten; aus Flöten, Hörnern und anderen Blasinstrumenten werden „Dom I“ (2005) und „Dom II“ (2007/08) errichtet; die nach außen gekehrten Sohlen von Schuhpaaren formen nach Brueghels Vorbild den „Turm zu Babel“ (2001), der sogar schon im British Museum in London gezeigt wurde; der simultane „Bau und Verfall der Kathedrale“ (2003) lässt sich in der Ausstellung ebenso bewundern wie „Die große Kuppel“ (2001), das „Stillleben mit Arkaden“ (2005) oder die „Aedicula“ (2003), die aus einem Altartriptychon, Miniaturbüsten und einer Lupe geformt ist, in deren spiegelnder Fläche sich wiederum ein Bild des ganzen Raumes fängt.

Die an alte Meister gemahnenden Ölgemälde Michael Lassels sind ein Kosmos, der den Betrachter zunächst durch die Fülle seiner Details überwältigt, der ihm aber zugleich durch seine kompositorische Strukturiertheit und seine motivische Kohärenz ein Mittel an die Hand und ans Auge gibt, diesen Kosmos zu entschlüsseln und lesen zu lernen, in ihn einzutreten und allmählich mit ihm vertraut zu werden. Wer diesen Annäherungsprozess an die Kunst Michael Lassels über das Ende der Bukarester Ausstellung hinaus verlängern möchte, kann dies über die vorzügliche Homepage des Malers (http://www.lassel-michael.de) tun, über die man sich fast alle der in Bukarest gezeigten Gemälde, teilweise sogar mit Zoom-Effekt, ansehen kann. Sämtliche der in der Bukarester European Art Gallery (Bulevardul Regina Maria 18, nahe der Pia]a Unirii) gezeigten Bilder können außerdem käuflich erworben werden. Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 19.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.

Barocul revitalizat

Picturi în ulei ale lui Michael Lassel

Picturile în ulei ale lui Michael Lassel sunt înca un exemplu de felul în care arta dintre Renastere si modernitate poate „suci mintile“ unui artist contemporan. Nou-înfiintata European Art Gallery îsi continua planul unei serii de expozitii dedicate unor importanti artisti români care s-au stabilit în strainatate, însa mai putin cunoscuti si apreciati în tara de bastina.

Dupa Nicolae Maniu, care a deschis noua galerie administrata de Radu Boroianu, acum a venit rândul lui Michael Lassel, pictor german nascut în România, aflat la prima sa expozitie personala la Bucuresti. Lucrurile se leaga într-un fel, pentru ca, la fel ca si Nicolae Maniu (sau Tudor Banus, stabilit de ani buni în Franta), artistul german este obsedat de pictura marilor maestri, baroci si manieristi, pe care o citeaza si recreeaza intensiv în lucrarile sale, fiind socotit unul dintre cei mai importanti pictori trompe l’oeil-isti contemporani. Lassel a fost elev al maestrului Corneliu Baba (generatia 1972), de la care si-a însusit lectia maestrilor flamanzi si olandezi.

Un maestru al  trompe l’oeil-ului

Cartea de vizita a pictorului care se prezinta acum pentru prima data publicului român (s-a stabilit în Germania înca din 1986) este una impresionanta: Michael Lassel este singurul pictor român care a expus la British Museum (expozitia „Babylon – Myth and Reality“, 2008 – 2009, la care a participat cu tabloul „Turnul Babel“). Artistul a fost ales societar al Salonului de Toamna de la Paris înca din 1992. Pictura lui Michael Lassel este prezenta în muzeele din Germania, Singapore, Tokyo sau la Tate Gallery din Londra si în colectiile Saatchi, ale familiei Baur, Elvetia, ale companiei Texaco Oil, SUA, ale ducilor de Beaufort sau ale descendentilor lui Bonaparte.

Sir Charles Saatchi – proprietar al celei mai celebre galerii de arta contemporana din Europa, Saatchi Gallery, din Londra – declara ca pentru el Michael Lassel este cel mai important pictor trompe l’oeil-ist contemporan: „Opera sa se remarca prin subtilitatea culorii, fiind plina de referinte istorice si mitologice. E unic, plin de simtire si de suflet acest apreciat maestru al picturii contemporane“.

Misterul existentei

În mod evident mare pasionat de filosofie si de stiinte oculte, Lassel îsi face urmatoarea profesiune de credinta: „Un celebru cabalist a spus o data ca, pentru a percepe invizibilul, trebuie sa patrunzi adânc în vizibil. Eu încerc sa captez magia realitatii pentru a o traduce în realitate picturala. Acest lucru poate suna paradoxal, dar de fapt realitatea constituie misterul adevarat al existentei“.

Tot Lassel spune: „Pentru mine nu exista obiecte neînsufletite, pasive, lucrurile din jur sunt fosile în care zac conservate povesti. Intentia mea este de a traduce, pentru cei surzi la aceasta splendoare, în limba mea vizuala, limbajul silentios al lucrurilor. Nu doresc sa execut tablouri realiste despre lucruri, ci sa transfer în prezent lucrurile, obiectele, ceea ce au ele de spus. Este, altfel exprimat, felul meu de a ma referi la lume“. „La fel ca si în cazul lui Nicolae Maniu, intentia se completeaza, se amplifica, se potenteaza prin sensibila si perfecta stapânire a artei marilor maestri, a marilor initiati, trompe l’oeil-ului. Din precizia desenului, din jocul de umbre si penumbre, din iluzia triplei dimensiuni“, scrie si Radu Boroianu, cel care-l prezinta azi pe Michael Lasser publicului românesc.

Cele 33 de tablouri din prima expozitie româneasca a artistului sunt în cea mai mare masura semnificative pentru aceste cuvinte. Aglomerarea de obiecte din aceste picturi în ulei este si o aglomerare de epoci si de stiluri. Autorul se dovedeste si un mare amator de arhitectura europeana, pe care o reda minutios în multe lucrari. Nu numai elementele baroce, ci si cele neoclasice, de secol XVIII, sau de belle epoque sunt prezente, prin diverse detalii strecurate pe tehnica colajului. Universul marilor maestri si arhitectura baroca sunt, bineînteles, trecute prin filtrul suprarealist al unui Dali si, mai ales, al lui De Chirico. 

De origine mureseana

Michael Lassel s-a nascut la 19 decembrie 1948 în Logig, judetul Mures, România. A studiat între 1868 si 1972 pictura la Academia de Arta din Bucuresti, dupa care a lucrat ca profesor de arta la Gimnaziul German din Sighisoara. În 1986 se muta cu familia în Germania, unde traieste si munceste ca artist liber-profesionist. Din 1992 pâna în prezent a avut opt expozitii personale, în Germania si la New York, si a fost selectat în numeroase expozitii de grup. Societar al Salonului de Toamna de la Paris, din 1992, a primit medalii de aur la expozitiile internationale din Nancy, Metz, Bezier, Avignon si Saarbruck, precum si Premiul Academiei Europene de Arta în Luxemburg.

Doinel Tronaru

Adevarul literar si artistic Marti 21 dec 2010

Fantastische Wirklichkeit

Ein symbolträchtiger Turmbau zu Babel: Das illusionistische Gemälde von Michael Lassel ist im Wasserschloss Bad Rappenau zu sehen.

Bad Rappenau – Schuhsohlen türmen sich zu einem kegelförmigen Berg, der bekrönt ist mit Fotografien von Verstorbenen. Und zu dessen Füßen alte Stiche von Weltkarten liegen und die Reproduktion des berühmten Gemäldes „Turmbau zu Babel“ von Pieter Breughel.

Dass es hierbei nicht nur um malerisches Können im Sinn der Illusion von Wirklichkeit geht, dürfte dem Betrachter sofort klar sein. Zu sehen ist dieses symbolträchtige Bild von Michael Lassel (Jahrgang 1948) zusammen mit Arbeiten von fünf weiteren Künstlern im Wasserschloss Bad Rappenau.

Unter dem Titel „Der verführte Betrachter – Die Trompe-l’oeil-Malerei in der Gegenwart“ zeigen sie eine Kunst, die eine fantastische Wirklichkeit täuschend echt vor Augen führt.

Ob es sich um eine in die Brüstung eines Marmorgewändes geschnittene Inschrift „Blütenmelodie in Weiss-Moll“ des Architektur-Malers Wolfgang Harms (1950) handelt oder um die Schatten der in einem Regal fein säuberlich angeordneten exotischen Schnecken und Muscheln mit wissenschaftlicher Beschriftung von Hans Niklaus (1934): Immer ist eine raffinierte Augentäuschung im Spiel.
Altmeisterliche Techniken

Altmeisterliche Techniken

Möglich ist diese Illusion von Wirklichkeit nur durch altmeisterliche Maltechniken, die mit Detailgenauigkeit und präziser Darstellung der Glanzlichter und Schlagschatten einhergehen. Dazu kommt die illusionistisch gebrauchte Perspektive, wie sie Michael Lassel, der von der Zeitschrift „Weltkunst“ als „wohl bedeutendster Trompe-l’oeil-Maler unserer Zeit“ beurteilt wurde, darstellt: In seinem Ölbild „Stein der Weisen“ spielt die fantastische Szenerie vor der Kulisse einer antikisierenden Bogenarchitektur, die perspektivisch weit in die Tiefe des Bildes führt und teilweise auf Büchern als Sinnbild der Gelehrsamkeit aufgebaut ist. Der im Vordergrund wiedergegebene Monarch als Alchimist verwandelt sie in Macht, die auf der Labilität eines Kartenhauses aufgebaut ist.

Üppige Stillleben

Die Arbeiten von Jo Niklaus (1941) erinnern in ihrer stilllebenartigen Anhäufung von Alltagsgegenständen an die Trompe-l’oeil-Malerei der holländischen Meister des 17. Jahrhunderts, deren Gegenstände ebenso zufällig angeordnet wirken wie ihre.

Ein bisschen aus dem Rahmen der ausgestellten Künstler fällt Joachim Lehrer (1954), dessen romantisch-fantastische Naturlandschaften mit Relikten menschlicher Zivilisation gefüllt sind: Zivilisationsmüll als Antipode zu „Das gelobte Land“, so der ironische Titel eines seiner Bilder, womit wir wieder in der Wirklichkeit der Gegenwart angelangt sind.

Die Ausstellung im Wasserschloss Bad Rappenau (geschlossen bis 7.Januar)
dauert bis 31. Januar, geöffnet mittwochs von 18 bis 22 Uhr, freitags, samstags und sonntags von 14 bis 20 Uhr.
02.01.2010

Von Martina Kitzing-Bretz